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Denk-Anschläge
Der Artikel 5 des Deutschen Grundgesetzes garantiert die Meinungsfreiheit. Die Politiker fordern (inzwischen nicht mehr so oft) den mündigen Bürger. Aber das ist alles Blödsinn, wenn es um das öffentliche und wahrnehmbare „Einmischen“ geht.
Wer kann sich Werbespots und Anzeigen leisten?
Lange habe ich nach Möglichkeiten der Meinungsäusserung gesucht, die über das Kneipengespräch hinausgehen. 1976 entdeckte ich das Grossflächen-Plakat, das einzeln für etwa DM 5,- pro Tag zu mieten war. Andere verqualmten den Betrag. Ich mischte mich ein.
Vermietet wurden die Plakatwände von so genannten „Anschlag-unternehmen“. Das waren keine terroristischen Vereinigungen, obwohl die Konsumgüterwerbung durchaus als Terror bezeichnet werden kann.
Was ich auf der einen Plakatwand, die ich immer für ein ganzes Jahr mietete, sagen wollte, war legitim und legal. Trotzdem gab es ununterbrochen Eingriffe, Zerstörungen, Beschwerden, Anzeigen, Ermittlungsverfahren und Prozesse. Am Ende war ich immer der Sieger und bekam oft einen Schadensersatz. Sehr viele Künstler aus Düsseldorf auch der ach so politische Jörg Immendorff griffen gern zu, wenn ich ihnen meine Wand zur Verfügung stellte. Aber wenn es brenzlig wurde und ich mal wieder Probleme mit der Verwaltung, der Polizei oder der Justiz hatte, kniffen sie. Solidarität war eine Einbahnstraße.
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Jörg Immendorff malt 1979 auf einer meiner Plakatwände an der Kö.
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In einem Land, in dem niemand den Artikel 5 GG kennt, weil ihn niemand braucht, sind Untertanengeist, Duckmäusertum, Anpassung und Arschkriecherei lebendig. Das Land ist eine Demokratur.
Seit 1976 habe ich über 500mal solche Plakatwände gestaltet. Zwischendurch hatte ich in meiner eigenen Kneipe so eine Wand, die nicht zu zensieren war. Als ich immer wieder die Vermieter und die Standorte wechseln musste, hatte ich zuletzt keine Chance mehr. Bei dem Namen Spies legten alle Unternehmer den Hörer auf.
Hier nun eine geringe Zahl von Abbildungen, die man auf Wunsch als 30x45cm-Print (Lambda) signiert für je € 15,- plus Versand bestellen kann (Artikel-Nr. angeben).
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Nr.: 2.3.1.1
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1986, ohne Kommentar |
Nr.: 2.3.1.2 |
1979, ohne Kommentar |
Nr.: 2.3.1.3 |
1994, ohne Kommentar |
Nr.: 2.3.1.4 |
1977, ohne Kommentar |
Nr.: 2.3.1.5 |
1978, siehe dazu auch Sex, Erotik... |
Nr.: 2.3.1.6 |
1983, gewaltsame Liebe |
Nr.: 2.3.1.7 |
1978, gewaltsamer Sport |
Nr.: 2.3.1.8 |
1979, Gewalt lernen
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Nr.: 2.3.1.9 |
1979, „Soldaten sind sich alle gleich, lebendig und als Leich“(Wolf Biermann)
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Nr.: 2.3.1.10 |
1985, Urlaubsfoto umfunktioniert als Protest, vor der Wand gab es Auffahrunfälle |
Nr.: 2.3.1.11 |
1979, subjektives Kommunal-Wahlplakat
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Nr.: 2.3.1.12 |
1993, nach häufigen Brandanschlägen von Neonazis gegen Ausländer, das Plakat wurde von der Polizei zerstört und der Düsseldorfer Staatsanwalt Ernst ermittelte wegen des Gebrauchs von Nazisymbolen („Das ist nicht Ihr Ernst, Herr Ernst“!). Natürlich wurde das Ermittlungsverfahren eingestellt. |
Nr.: 2.3.1.13 |
1991, Über das ironische Plakat berichtete der EXPRESS mehrfach mit gefälschten Fotos. Es folgten Plakate gegen den EXPRESS. Der Verlag klagte, Streitwert waren DM 500.000,- (Totschlagsumme). Der EXPRESS verlor in allen Instanzen. |
Nr.: 2.3.1.14 |
1988, Sponti-Spruch |
Nr.: 2.3.1.15 |
1987, Anspruch und Wirklichkeit |
Nr.: 2.3.1.16 |
1987, Anspruch und Wirklichkeit
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Nr.: 2.3.1.17 |
1979, ohne Kommentar |
Nr.: 2.3.1.18 |
1979, zusammen mit Hagen Drasdo, heute aktueller denn je
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Nr.: 2.3.1.19 |
1994, im Jahre 2007 diskutieren alle über die Profillosigkeit der Parteien und die Zementierung von Arm und Reich.
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Nr.: 2.3.1.20 |
1979, Ja, ja, alles wie gehabt |
Nr.: 2.3.1.21 |
1979, Ja, ja, alles wie gehabt
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Nr.: 2.3.1.22 |
2000, Ja, ja, alles wie gehabt
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Nr.: 2.3.1.23 |
1979, Kommentar an der Königsallee |
Nr.: 2.3.1.24 |
1979, umgehende Überklebung der Stadtverwaltung
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Nr.: 2.3.1.25 |
1983, Plakat gegen Türkenwitze und Ausländerfeindschaft
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Nr.: 2.3.1.26 |
1984, Plakat gegen ein dummes Vorurteil. Es gab (erwünschte) Diskussionen, da die Bürger nicht wussten, dass beide Texte von mir waren. |
Nr.: 2.3.1.27 |
1987, Bundesgartenschau in Düsseldorf |
Nr.: 2.3.1.28 |
1987, Bundesgartenschau in Düsseldorf
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Nr.: 2.3.1.29 |
1978, Eine Frage, die einige Passanten zum Weinen brachte
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Nr.: 2.3.1.30 |
1979, alles Schöne im Leben sollte man langsam machen |
Nr.: 2.3.1.31 |
,wenn das noch aktuell ist, zeigt das die lange Untätigkeit |
Nr.: 2.3.1.32 |
1979, wenn das noch aktuell ist, zeigt das die lange Untätigkeit |
Nr.: 2.3.1.33 |
1979, wenn das noch aktuell ist, zeigt das die lange Untätigkeit
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Nr.: 2.3.1.34 |
1979, kein Kommentar |
Nr.: 2.3.1.35 |
1986, eine illegale Aktion: 174 R6-Plakate wurden „verbessert“ im Sinne von Frau Süßmut, Reemtsma wagte keinen Prozeß
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Nr.: 2.3.1.36 |
siehe Nr. 35, seit 1986 starben über 3 Millionen Menschen an den Folgen des Rauchens, ein Nikotin-Volks-Selbstmord |
Nr.: 2.3.1.37 |
2002, nach Jenin,
http://en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_Jenin
und außerdem:
http://hrw.org/reports/2002/israel3/
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Nr.: 2.3.1.38 |
2003, meine Einschätzung der Hamas wird heute bestätigt
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Nr.: 2.3.1.39 |
2003, Reaktion auf islamistischen Terror, Plakatierung wurde verhindert
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Nr.: 2.3.1.40 |
2003, Reaktion auf islamistischen Terror. Damals empfanden viele meiner moslemischen Bekannten „klammheimliche Freude“. Was mich aufregte: Keiner hat anscheinend den Koran gelesen, weder die im Fernsehen diskutierenden Moslems noch die Journalisten.
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Nr.: 2.3.1.41 |
1976 im Dezember vor Weihnachten
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Nr.: 2.3.1.42 |
1979, mal was ganz anderes, hat auch großen Spaß gemacht |
Nr.: 2.3.1.43 |
1979, „Die Stadtverwaltung in die geschlossene Abteilung von Grafenberg!“ Dieses Plakat wurde an der Düsseldorfer Altstadt auf einer leeren Fläche nach der Wahl angebracht. Alle Zeitungen berichteten positiv. Die Stadtverwaltung überklebte diese Warnung, weil sie „illegal“ angebracht war.
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Nr.: 2.3.1.44 |
1979, Appell! (Fällt aber manchmal schwer.)
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Nr.: 2.3.1.45 |
2007, ist auf Anfrage als DIN-A1-Print signiert zu haben
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