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Bildobjekte

„ Ein Objet trouvé (franz. für ‚gefundener Gegenstand‘) ist ein Kunstwerk, bzw. Teil eines Kunstwerks, das aus vorgefundenen Alltagsgegenständen oder Abfällen hergestellt wird. Readymades werden sie genannt, wenn der Künstler am vorgefundenen Objekt keine oder kaum Eingriffe vornimmt.

Entstanden ist das Objet trouvé im Umkreis des Dadaismus als skulpturale Erweiterung der Collage (Kurt Schwitters, Merz-Bauten). Der Missbrauch und die zweckfreie Kombination von trivialen Gegenständen und Materialien in neuen Sinnzusammenhängen sowie die Erhebung zum Kunstwerk hatte spielerische, anarchische und provokante Züge....

In dieser Tradition steht auch Picassos Stierschädel (1943), der Bronzeabguss eines Fahrradsattels als Schädel mit einem Rennlenker für die Hörner.

Handfeger, 1976
Zeichnung auf Leinwand, Handfeger, im Plexiglaskasten 80x61x11cm, signiert
Unikat,  € 1980,-

Regenbügel, 1984
Zeichnung auf Karton, Kleiderbügel, im Plexiglaskasten 80x61x11cm, signiert
Unikat,  €1980,
-

Kerzen, 1985
Kerzen, Kerzenhalter, signiert unter den Kerzenhalltern
Unikat, € 480,-

Stammtisch 1992
24 austauschbar aufgehängte Schilder, tapezierte Holzplatte 170x200cm, montiert in einem fahrbaren Stahlrahmen

Unikat € 3600,-

(das Objekt war lange im Düsseldorfer Stadtmuseum bei Besuchergruppen der absolute Renner, besonders bei Schulklassen)

Papst-Triptychon 1976

3 Tafeln, je 190x150cm, zusammen 190x450cm, Acryl auf Leinen auf Keilrahmen

Unikat, € 5450,-

„Manche fordern heute das Recht zum vorehelichen Verkehr, wenigstens in den Fällen, wo eine ernste Heiratsabsicht und eine fast schon eheliche Zuneigung in den Herzen der beiden Partner die Erfüllung fordere. Diese Auffassung widerspricht der christlichen Lehre, nach der jede geschlechtliche Hingabe des Menschen nur innerhalb der Ehe erfolgen darf.“

Der „Pillen-Paul“-Papst äußerte sich in seiner Erklärung zur Sexualethik abwertend, diskriminierend und verurteilend auch über Homosexualität, Selbstbefriedigung und die liberaler werdende Moral. Er tat das raffiniert in einer Zeit wirtschaftlicher Unsicherheit und gefährdeter Arbeitsplätze, wo seine repressive Sexualmoral auf den fruchtbaren Boden allgemeiner Angst fiel.

Die bürgerliche Presse incl. „SPIEGEL“ und „stern“ taten die Papsäußerungen ab als das Gezetere eines Nichternstzunehmenden. Typisch für deren „Weitblick“. Die katholische Kirche hat über ihre Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser, Presseorgane usw. enormen gesellschaftlichen Einfluss und Macht. Repressionen gegen lesbische und homosexuelle MitarbeiterInnen erfolgten umgehend.

Ich wollte diese Brechreiz und Wut auslösende Popen-Epistel nicht einfach ad acta legen. Meine Beteiligung an der großen, unzensierten Ausstellung „nachbarschaft“ in der Kunsthalle in Düsseldorf hatte dieses Thema. Meine Aktion wurde dem Kunstbeirat, in dem auch Politiker aller Parteien saßen, vorgestellt und genehmigt.

„Ich beabsichtige, den Erklärungen des Papstes eine Kommentierung von mir und von dem zur Zeit bekanntesten Sexualwissenschaftler, Prof. Volkmar Sigusch, gegenüber zu stellen. Das Publikum soll über diese drei „Erklärungen zum Leben“ mit dem mittelalterlichen Symbol des Lebens, mit Eiern, abstimmen.“

Die Sache wurde wider meine Absichten zum größten Kunstskandal, den Düsseldorf je erlebt hat. Ein alarmierter Staatsanwalt und ein Oberstaatsanwalt, die politische Kriminalpolizei (Beleidigungen eines ausländischen Staatsoberhauptes) und ein 60-Mann-Polizeieinsatz ließen die Altstadtbesucher denken, die in Düsseldorf einsitzenden Stockholm-Terroristen seien ausgebrochen. Ich konnte mein Essen in der „Uel“ nicht beenden, weil mich die Polizei verhaftete. Der Mittelteil meines Triptychons mit dem Papsttext wurde beschlagnahmt und entfernt.

Nie hat eine kreative Arbeit in Düsseldorf solche kollektive Erregung ausgelöst, so viele Leserbriefe produziert und solch hirnamputierte Kommentare von Journalisten gezeitigt. Alle Welt beschäftigte sich mit den „Eiern auf den Papst“.

Aber niemand beschäftigte sich z.B. mit dem Text von Prof. Volkmar Sigusch auf dem Triptychon: „Diese blinde Verschwörung zur Verleugnung des Sexuellen zerstört Ehen, quält Kinder und Jugendliche, bürdet Frauen die Lasten auf, schürt Hass auf sexuelle Minderheiten, produziert seelisch-sexuelle Störungen und ermöglicht oft erst Sexualverbrechen bis hin zum Mord.“ Diese Worte waren härter als meine Eier!

Nach zweieinhalb Monaten wurde das Ermittlungsverfahren gegen mich eingestellt und die Polizei brachte mir das beschlagnahmte Bild zurück.

Eigentlich MUSS das Stadtmuseum dieses Triptychon zur Dokumentation eines Mosaiksteins der Stadtgeschichte ankaufen. Solange allerdings ein Oberbürgermeister Joachim Erwin monarchisch regiert (gegen den aufgrund meiner Roma-Anzeige die Staatsanwaltschaft ein Jahr ermittelte), besteht dazu nicht die Ahnung eines Funkens einer Hoffnung. Aber auch bei den anderen Parteien besteht wenig Hoffnung, da sie bei den Ratsitzungen immer eine Pinkelpause einlegen, wenn die Kultur thematisiert wird




Quer zu den Stilrichtungen hat sich für Kunstwerke, die vor allem aus vorgefundenen Materialien bestehen, der Begriff Objektkunst etabliert.

Unabhängig von allem, was „Kunst“kritiker eventuell ausführen würden (mein Freund Dieter Forte formulierte einmal: Kunstkritiker sind die Eunuchen der Kunst. Sie wissen, wie es geht. Aber sie können es nicht.), hatte ich Spaß am Vorgefundenen und an dessen Verfremdung. Viele meiner Objekte erheitern mich täglich. Daher sind sie unverkäuflich.

Wie sagte Jean Dubuffet: Kunst findet immer da statt, wo man sie nicht vermutet.

Ausnahmsweise stelle ich zu den Objekten die Texte hier auf die Seite, weil sie zum Teil größeren Umfang haben. Ich hoffe, Sie kommen mit der Anordnung klar.

Bild Handfeger Bild Regenbügel Bild Kerzen
Bild Stammtisch 1 Bild Stammtisch 2 Bild Stammtisch 3 Bild Stammtisch 4
Bild Papst Presse
Bild Papst Publikum Bild Papst Tryptichon